Polski!

Dass Flixbus ganz Europa einnimmt, ist mittlerweile nichts neues mehr. Dass dafür aber die ausrangierten, und definitiv nicht dem deutschen Standard entsprechenden “Polskibus”-Busse herhalten müssen, war mir (leider) neu. Und so ging es acht Stunden bis nach Krakau. Warum wusste ich auch nicht, aber man kann ja nicht immer am selben Ort bleiben.

Polen-Feeling im Polski-Flixbus bereits in Berlin

Während der Fahrt war ein Thema für mich allgegenwärtig. Einen der letzten Tage in Berlin verbrachte ich mit dem Gedanken, wie meine Reise weitergehen würde. Eigentlich war ja China geplant; und nun Osteuropa? Begeistert von den Ländern östlich Deutschlands war ich schon immer, jedoch reizte mich noch immer der große Sprung nach Fernost, sodass ich den halben Tag nach passenden Flügen gesucht hatte. Möglichkeiten gab es ohne Ende, denn schließlich ist Osteuropa für Abflüge nach Asien nicht die teuerste Adresse. An der S-Bahn-Haltestelle “Bahnhof Zoo” in Berlin, kurz vor dem Treffen mit einer Freundin, war es dann soweit: Es wurde gebucht! Nach Tokyo! Mit Abflughafen Prag – zwei tolle Städte, die nun bald sehen sollte. Umso besser die Nachricht später am Tag, dass fast keine Stornogebühren für die Flüge nach China angefallen sind. Welch Mindset kann es schöneres geben auf dem Weg nach Polen?

In Krakau abends angekommen. Beeindruckt wieder im ehemaligen Ostblock zu sein. Es gab ein Einzelzimmer in einem Hostel, bei dem das Treppenhaus das Hostel war, das Einzelzimmer praktisch der Wohnungseingang. Ganz ulkig. Der Duftstreuer auf dem Badezimmer leider nicht, da er alle 15 Minuten aus der Toilette “gefaucht” hat.

Am nächsten Tag einfach mal die Stadt gecheckt. Überall war Alarm: Polizei, Rettungswagen, alle waren sie im Dauereinsatz. Und Stau auf der Ringstraße. Plus nicht funktionierende grüne Wellen bei Straßennüberquerungen = Chaos! Merkt man zum Glück als Fußgänger nicht so richtig und so war ich schnell auf dem Hauptplatz mit den bekannten Tuchhallen.

Kleiner Fun Fact: Auf den öffentlichen Toiletten wird der zu zahlende Betrag nach Größe des Geschäfts berechnet. Hierbei ist die Tür der Herrentoilette geöffnet, sodass der strenge Blick der Toilettenfrau die jeweils benutzte Einrichtung von Mann registiert.

Joa, mehr interessante Fakten konnte ich dann auch zur Stadt nicht finden. Ist ganz nett und sicher hab ich einiges verpasst. Abends ging es zum Couchsurfing-Meeting, bei dem ich direkt zu Beginn bis zum Ende in einem Gespräch mit einem Ukrainer verwickelt war, der mit 22 Jahren ohne Plan und Buchung Osteuropa unsicher machen wollte. Viel Erfolg an dieser Stelle! Kommt mir irgendwie bekannt vor…. .

Leider kann ich hier jetzt keine gute Überleitung finden, daher gibt es einen harten Bruch im Thema: Am nächsten Tag ging es nach Auschwitz, denn jeder sagt in Krakau, dass man das mal gemacht haben muss. Nach einer Fahrt mit einem Überland-Minibus ins Nirvana, drei Stunden Führung auf Auschwitz 1 und sowie Birkenau und einer Rückfahrt im Reisebus kann ich das auch voll bestätigen. Neuengamme ist dagegen echt mal gar nichts. So ein großes Areal, so viele erhaltenen “Beweise der Tat”, so ein Gang durch die “Kammer des Grauens” – that’s enough! Und so aß ich nur noch im “Pizzatopia” die SEHR LECKERE !!!!111 “Vegantopia”, sah abends zur Abrundung des Thementages den Film “Der Junge im gestreiften Pyjama” und fiel dann gleich ins Bett.

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